Guten Abend, liebe Gäste,

ich darf Sie herzlich begrüßen zu einer kleinen Exkursion durch das Aller-Leine-Tal.

In Form eines Events, das eine Vernissage mit Malerei, Foto und Film sein wird.

Dazu gibt es Informationen in „Geschichten“ über Land und Leute und zugleich ein kleines Konzert.

 

Mein Name ist Marie Pöllmann und ich darf Sie zusammen mit Andrea Geschke durch diese Veranstaltung führen.

Nun wollen wir das Ganze aber nicht so ernst angehen. Sie können sich entspannen: Es wird weder ein historischer Vortrag noch eine Führung des Touristikverbandes.

 

Die Künstler Peter Pöllmann (Grafik und Malerei) und Jan Dierkes (Film und Foto) unternehmen in diesem Projekt einen künstlerischen und geschichtlichen Spaziergang mit den Mitteln der Bildenden Kunst.

Entlang an Aller und Leine wollen sie uns Ihre Sicht und Eindrücke zu Landschaft und Tierwelt, Geschichte und Schönheit der Flüsse und Orte zeigen.

Fast JEDER Ort auf diesem Weg hat seine kleine Geschichte, die uns etwas über Menschen, Kobolde, alte Poststellen, Kapellen, Windmühlen, Burgen, Brücken, Kunst und Literatur erzählt.

Unserer Weg führt von Schwarmstedt nach Rethem.

Aber unsere Geschichte ist stark beeinflusst von Celle und die Aller fließt ja bekanntlich bei Verden in die Weser.

 

Also beginnt und endet die Bildergeschichte mit diesen beiden Orten.

 

Mit im Team ist natürlich das Musik-Trio P.O.E (Gesang,Gitarren,Saxophon) mit Peter Pöllmann, Michael Oehlerking und Tobias Elter.

Sie bilden den musikalischen Rahmen für das Projekt. Das Thema „River“ wird im Mittelpunkt Ihrer Songs stehen.

 

Alle Akteure heute Abend sind „Flusskinder“.

Peter und Michael sind in Hodenhagen an der Aller geboren und ich in Hoya an der Weser.

Jan und Tobias erblickten in Hannover an der Leine das Licht der Welt. Andrea kommt aus Walsrode und die Böhme fließt ja auch in die Aller.

Und alle Flüsse fließen zusammen letztlich zum Ozean.

 

Ich hoffe, euch gefällt diese Überleitung zu unserem 1. Liedbeitrag. Wie heißt es so schön im Song „Find the River“ von R.E.M. ?

 

- The river to the ocean goes, a fortune for the undertow.

   None of this is going my way.

 

Der Fluss fließt zum Ozean - ein Königreich für diese Strömung.

Nichts von alledem geht meinen Weg

 

. Das Trio P.O.E – Find the river

 

2. Schwarmstedt und Bothmer

 

Beginnen wir unseren Spaziergang: in Schwarmstedt

Ich möchte Ihnen in meinen kleinen Beitrag über Schwarmstedt als Erstes einen Besuch ans Herz legen.

Waren Sie schon einmal in „Harry's klingenden Museum“? Nein? Sollten Sie aber!

Harry’s klingendes Museum“ zeigt eine Vielzahl mechanischer Musikinstrumente von ihren Anfängen bis 1920 und führt sie auch noch vor.

Das privat betriebene Museum, das etwa 90 vorführbereite Exponate aus dem

19. und 20. Jahrhundert präsentiert, ist in drei Räumen eines Privathauses untergebracht.

 

Bei den Exponaten handelt es sich um Drehorgeln, Orchestrien, Walzen- und Platten-Spieldosen, Puppenautomaten sowie Reproduktionsklaviere.

Leiter des Museums ist Harry Natuschka, der seit etwa 1980 mechanische Musikinstrumente sammelt und restauriert. Eine Besichtigung ist nur mit einer Führung nach vorheriger Anmeldung möglich. Der Eintritt ist frei.

 

Zu Siegfried und Hannelore Steege

 

Dann wollen wir auf keinen Fall die Künstler Siegfried und Hannelore Steege vergessen.

Siegfried Steege war ein wirklich großartiger Künstler der zahlreiche Spuren im Heidekreis und weit darüber hinaus hinterlassen hat.

Seine Bleiglasfenster schmücken viele Kirchen in ganz Deutschland und sein Wirken reichte über die Grenzen Deutschlands hinaus.

Waren Sie schon einmal in der kleinen Kirche des Geistlichen Rüstzentrum in Krelingen?

Dort können sie die wunderbare Gestaltung von Fenstern und Altar bewundern.

Der Uhlebaum am Uhlehof in Schwarmstedt und das Paarpferd am Leinehafen sind zwei weitere Kunstwerke unserer Region.

Seine Frau Hannelore war bekannt als Malerin, aber auch als rechte Hand bei der Entstehung der Kunstwerke Ihres Mannes.

 

Die Alte Poststelle und Session

 

Ich möchte noch die „Alte Poststelle“ aus dem Jahre 1877 erwähnen, ein Haus in Postgelb mit einem schönen Wandbild am Leine Hotel.

Allen Musikinteressierten möchte ich die Open-Jam-Session bei Mimmo in der Pizzeria „Da Mimmo“ im alten Bahnhofsgebäude ans Herz legen.

Jeden 1.Montag im Monat wird hier ab 19Uhr Musik gemacht.

Auch im Antiquitäten-Cafe wird jeden 3.Freitag im Monat ab 19Uhr musiziert.

 

 Weiter geht es, der Leine entlang nach Bothmer

 

Bothmer feierte im Jahr 2001 sein 900jähriges Jubiläum.

Der seit 1974 in die Gemeinde Schwarmstedt eingegliederte Ort kann auf ein Rittergut Bothmer und auf ein Schloss Bothmer mit einer Gutskapelle von 1610 verweisen.

Sowie die Windmühle zwischen Bothmer und Gilten aus dem Jahre 1822 (Holländer-Galeriewindmühle).

Nördlich von Bothmer und östlich von Gilten mündet die Leine in die von Osten kommende Aller.

Dazu jetzt ein Song: Down by the Riverside

 

P.O.E. Song: Down by the Riverside

 

3. Ein Burgenland ohne Burgen

  

Es gab vom 12. bis 14. Jahrhundert in der Niederung der Aller eine Reihe mittelalterlicher Burgen, zum Teil ähnlicher Bauart.

Es bot sich eben so an, konnte man doch an den Übergangen der Aller wunderbar Raubritterei betreiben.

Post und Handelswege führten außerdem von Celle nach Hoya und Bremen und mit Wegezoll ließ sich auch gutes Geld machen.

Selbst die Kontrolle der Schifffahrt war eine Einnahmequelle.

 

Da gab es folgende Befestigungsanlagen :

 

In Essel die Uhlenburg

Erstmals wurde Essel im Jahre 1251 als Esele erwähnt. Die Überwachung des Esseler Allerübergangs und die Kontrolle der Aller-Schifffahrt übernahmen die drei Herren von Hademstorf. Sie saßen im 14. Jahrhundert auf der Uhlenburg.

 

In Grethem die Burg Blankenhagen

 

Die Burg ist eine abgegangene Turmhügelburg, deren Reste sich nahe der Aller bei Grethem befinden. Die Entstehungszeit der Burg wird um 1200 vermutet.

 

Die Burg Hodenhagen ist der Burgstall einer im 13. Jahrhundert estandenen Niederungsburg. Der mittelalterliche Adelssitz bestand nur knapp 100 Jahre und wurde 1289 zerstört.

 

 Die Entwicklung von Ahlden ist eng verbunden mit dem um 1430 entstandenen Schloss Ahlden, das zunächst als Wasserburg erbaut wurde.

 

Gegenüber der Burg auf der anderen Flussseite der Aller lag die Ringwallanlage Bunkenburg, deren Entstehungszeit im 13. Jahrhundert vermutet wird.

 

Die Burg Bierde war eine im 13. und 14. Jahrhundert bestehende Niederungsburg. Mit ihren ausgedehnten Wall und Grabenanlagen in Rechteckform hatte sie ein Gesamtausmaß von bis zu 250 m.

 

Eine Vorläuferanlage der Burg Rethem, die vermutlich um 1200 entstand, war die Altenburg. Ihre Erd- und Wallreste befinden sich etwa 2,5 km südwestlich von Rethem.

 

Die Burg Rethem ist eine im 13. Jahrhundert entstandene Niederungsburg.

Die etwa im 16. Jahrhundert bastionsartig ausgebaute Wasserburg hatte für die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg eine bedeutende Stellung.

Sie lag an der Landesgrenze und an einem für den Lüneburger Salzhandel wichtigen Allerübergang.

 

Damit genug zum Burgenland.

 

3. Landschaft, Flora und Fauna

 

Was uns heute an Burgen fehlt, haben wir an Flora und Fauna.

Eine wunderbare Flusslandschaft mit weiten Wiesen.

Pferde überall, man könnte den Eindruck gewinnen, man sei in der Camargue in Frankreich, zumal bei leichtem Hochwasser.

 

Ob der Vergleich hinkt, entscheiden Sie bitte selber.

  

Kühe aller Rassen, in Eilte die Wasserbüffel und eine Bisonherde in Essel.

Dazu sind wir ein echtes Storchenland und auch beim Anblick von unzähligen Silber- und Graureihern kann man schon ins Schwärmen geraten.

 

 

 

Auch wenn die Fischteichbesitzer das eventuell anders sehen.

 

 

 

Die Kormorane fühlen sich offensichtlich auch wohl - es werden immer mehr.

 

 

 

Und dann kommen die Gänse dazu, sicherlich ein Zeichen des Klimawandels, sie bleiben im Winter lieber hier.

 

Ein Storchenpaar hat auch auf Afrika gepfiffen und scheinbar komfortabel bei Bosse/ Frankenfeld überwintert.

 

 

 

Und in jüngster Zeit beglücken uns die Kraniche. Selbst dafür brauchen wir jetzt nicht mehr nach Zingst-Darß zu fahren.

 

 

 

Egal ob wir in Schwarmstedt vom Antiquitätencafe auf die Leine schauen.

 

Oder die Aussicht auf die Bothmersche Mühle genießen.

 

 

 

Ob wir in Hodenhagen vom Deich aus den weiten Blick nach Ahlden auf das Schloss schweifen lassen.

 

 

 

Dem Allerlauf mit dem Fahrad von Eilte bis nach Rethem folgen oder jetzt Jan Dierkes in seinem Filmbeitrag über unser schönes Aller-Leine Tal.

 

 

 

Filmbeitrag von Jan Dierkes

 

 

P.O.E      Song: Bring me back to my Boat on the River

 

 

 

 

 

 

4.  Hademstorf – Eikeloh – Hademstorf

 

 

 

Der typische Spazier-und Radweg in Hademstorf führt durch die Allermarsch zur Hademstorfer Schleuse.

 

Sie ist eine der 4 Aller-Schleusen zwischen Celle und Verden.

 

Erbaut im Jahre 1914-1918 am Mündungsdreieck von Aller und Leine.

 

Alle die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, schätzen die schöne Aussicht auf die Aller und die Abkürzung nach Bothmer.

 

Eines der kleinsten Erdölvorkommen Deutschlands liegt in ca. 1000m Tiefe unter Hademstorf.

 

Aus diesem Erdölvorkommen wurde von 1941-1970 insgesamt 160.000t Öl gefördert.

 

Heute erinnert nur noch wenig an die Förderung des „schwarzen Goldes“.

 

Lediglich die Ölbrücke und die Arbeiterhäuser auf dem Hansadamm, sowie eine verbliebene Pferdekopfpumpe zeugen von der früheren Betriebsamkeit im Ort.

 

Weiter möchte ich kurz die Postgeschichte erwähnen, 1649 wurde in Hademstorf im Posthof die erste Poststation der Umgebung eingerichtet. Hier wurden bis 1855 Pferde gewechselt und der Weg mit der Pferdepost konnte in Richtung Bremen, Hamburg oder Hannover weitergehen.

 

Dann darf man aber Heinrich Thies nicht vergessen. Ein Sohn des Ortes, der sich als Journalist und Schriftsteller einen Namen macht.

 

 

 

Eikeloh

 

 

Die alte Kirche „Zum heiligen Kreuz“, ein gotischer Backsteinbau, stammt aus dem Jahre 1296.

 

Sie behielt ihre Funktion als Kirche bis 1868. In diesem Jahr wurde sie vom Adelsgeschlecht von Hodenberg als Familiengruft umfunktioniert.

 

1999 wurde eine umfangreiche Restauration durchgeführt.

 

Während der warmen Jahreszeit finden hier wieder Sommerandachten statt.

 

Die Fähre

 

Da sich die Aller im 17. Jahrhundert ein neues Flussbett weiter östlich suchte, wurde die Gemarkung der Gemeinde Eickeloh seither vom Fluss durchschnitten.

 

Dadurch wurden landwirtschaftlich genutzte Flächen, insbesondere Grünland und einzelne Ackerflächen, vom Dorf abgetrennt.

 

Eine Fährverbindung wurde eingerichtet.

 

Vor der Anschaffung der heutigen Fähre im Jahre 1926 wurde die Überfahrt mit Holzkähnen betrieben.

 

Einige Eikeloher Einwohner und alle Landwirte besitzen einen amtlichen Fährschein, zur Nutzung der Fähre nach dem Gierseilprinzip. Hierbei ist ein Führungsseil über die Aller gespannt. Die Fähre nutzt nur die Kraft der Wasserströmung, um zwischen den Ufern von Eikeloh und Grethem zu pendeln.

 

An bestimmten Tagen im Jahr und nach Anmeldung sind Überfahrten möglich.

 

 

 

 

 

P.O.E. Song: Moon River

 

 

 

 

 

4.   Hodenhagen

 

 

 

Über Hodenhagen könnte man so einiges erzählen, ich möchte Ihnen aber vor allem über den Hinzelmann berichten.

 

Nach der Zerstörung der Burg Hodenhagen verlegte das Adelsgeschlecht derer von Hodenberg seinen Sitz weiter westlich in den heutigen Hodenhagener Ortsteil Hudemühlen.

 

Dort wurde eine Hofanlage mit wehrhaften Elementen errichtet, die den Ursprung des um 1400 entstandenen Ortes Hodenhagen legte.

 

Erst 1448 wird der Hof der Hodenbergs in Urkunden als Schloss bezeichnet.

 

Der Bau wurde im 16. Jahrhundert zum prachtvollen Renaissanceschloss Hudemühlen umgestaltet, das im 19. Jahrhundert abgerissen wurde.

 

 

 

Die alte Kapelle ist auf das Schloss zurückzuführen.

 

Dieses Schloss hatte einen ungewöhnlichen Besucher, den einzigen Kobold im

 

Aller-Leine-Tal, obwohl ich das so auch nicht unbedingt unterschreiben würde !!

 

 

 

Die Sage vom Hinzelmann

 

Hinzelmann ist die Bezeichnung für einen Kobold als Sagengestalt. Er soll Gutes vollbracht haben, wie die Erledigung von Hausarbeit und Versorgung der Tiere.

 

 

 

Er konnte aber böse werden, wenn man ihn reizte. Hinzelmann trat meistens ohne Gestalt auf und hatte die Stimme eines Kindes.

 

In Ludwig Bechsteins Märchen erschien er gelegentlich, wenn er verärgert war, auch in Gestalt eines toten Kindes und erschreckte die Bewohner ganz fürchterlich. Manchmal zeigte er sich auch als blondgelocktes Kind, das mit den anderen Schloßkindern spielte.

 

 

 

Seine Heimat soll im Böhmischen Gebirge gelegen haben. Da er dort Streit bekam mit seinen Verwandten und bes. mit seiner Frau Hille, mußte er leider auswandern.

 

Er ist vor allem durch sein Treiben im Schloss Hudemühlen in Hodenhagen 1584–1588 in die Sagenwelt eingegangen. Auch die Gebrüder Grimm nahmen sich seiner an.

 

 

 

Zwischenzeitlich wurde dem Schloßherrn das Treiben des Hinzelmanns und sein Schabernack zu bunt und er machte sich in seiner Kutsche auf zu einem Kurzurlaub in Hannover, aber der Hinzelmann begleitete die Kutsche im Form einer Feder. Damit war die Erholung dahin.

 

1588 ist der Hinzelmann freiwillig von Hudemühlen fortgegangen und ließ sich danach in Eystrup nieder.

 

 

 

Der Legende nach wird Hinzelmann bei gleichzeitiger Erfüllung dreier Bedingungen wiederkommen: Wenn die Köchin einen kaputten Wassereimer mit einer kaputten Kelle füllt, wenn der Dackel unter einem Weidenbaum Junge wirft und wenn ein Kind mit nur einem Auge zur Welt kommt.

 

Die Frage ist, ob wir unter diesen Umständen auf die Wiederkehr einer etwas gruseligen Haushaltshilfe warten wollen, die mit einem Schüsselchen süßer Milch als Lohn zufrieden ist.

 

 

P.O.E. Song: Lazy River

 

 

5. Ahlden

 

 

 

Die Entwicklung von Ahlden ist eng verbunden mit dem um 1430 entstandenen Schloss Ahlden, das zunächst als Wasserburg erbaut wurde.

 

 

 

Gegenüber der Burg auf der anderen Flussseite der Aller lag die Ringwallanlage Bunkenburg, deren Entstehungszeit im 13. Jahrhundert vermutet wird.

 

 

 

Schloss Ahlden diente von 1694 bis 1726 als Verbannungsort für Sophie Dorothea.

 

 

 

Sie war die Gemahlin des Kurfürsten Georg Ludwig von Hannover,

 

der 1714 König Georg der 1. von Großbritannien wurde und Sophie war, zumindest in Jura, bis zur Scheidung Königin.

 

 

 

Wenn das Schicksal es nicht anders gewollt hätte und sie nicht als „Prinzessin von Ahlden“ in die Geschichte eingegangen wäre..

 

 

 

Sie war die einzige Tochter und Erbin des Herzogs von Braunschweig und Lüneburg, Georg Wilhelm, Fürst zu Lüneburg, aus seiner legitimierten Ehe mit der Hugenottin Eleonore d’Olbreuse.

 

 

 

Sophie Dorothea verbrachte eine glüchkliche Kindheit im Schloss Celle und wurde mit zarten 16 Jahren aus politischen Gründen mit Ihrem Cousin, dem Kurprinzen Georg Ludwig von Hannover, verheiratet.

 

 

 

Die Ehe galt anfänglich als glücklich, aber nach der Geburt Ihrer beiden Kinder entfremdeten sie sich, wenn sie sich denn jemals nahe waren!

 

Georg Ludwig bevorzugte schon vor seiner Ehe seine langjährige Mätresse Melusine Gräfin von der Schulenburg.

 

 

 

Wegen ihrer späteren Beziehung zu dem Grafen von Königsmarck wurde Sophie Dorothea verbannt und Graf Königmarck wurde nach einem vorangegangen Fluchtversuch der Beiden ermordet.

 

 

 

Sophie mußte bis zu ihrem Tode im Alter von 60 Jahren in Einsamkeit auf Schloß Ahlden leben. Ihre beiden Kinder durfte sie erst kurz vor ihrem Tod noch einmal sehen.

 

 

 

Eine traurige Geschichte von Liebe, Leid, Mord und Verbannung.

 

 

 

 

 

 

 

 

5. Das Scheunenviertel Ahlden

 

 

 

Das Scheunenviertel prägt den Ort und wurde erstmals 1632 urkundlich erwähnt, als im Dreißigjährigen Krieg kaiserliche Truppen unter Tilly den Ort niederbrannten.

 

 

 

Zu weiteren Zerstörungen der Scheunen kam es bei den großen Ortsbränden 1715 und 1847. Beim vorherigen großen Brand 1684 blieben nur vier Häuser stehen.

 

 

 

Beim Brand einer Scheune 1995 konnte ein Übergreifen des Feuers auf Weitere verhindert werden.

 

Heute sind noch etwa 25 Scheunen erhalten, die größtenteils einen denkmalwürdigen Zustand aufweisen und teilweise als Wohnhäuser genutzt werden.

 

 

 

Arno Schmidt

 

 

 

* 1914 in Hamburg, † 1979 in Celle) war ein deutscher Schriftsteller.

 

Der Roman Das steinerne Herz (erschienen 1956) spielt teilweise in Ahlden und nutzt den Ort detailliert als Kulisse.

 

Für Recherchen hielt sich der Autor 1954 zweimal in Ahlden auf.

 

Ihm zu Ehren wurde am 4. August 2001 ein parkähnliches Waldstück mit Eichenbäumen und Rhododendronbüschen beim alten Feuerwehrhaus als "Arno-Schmidt-Hain" benannt.

 

 

 

Zum Inhalt:

 

Walter Eggers, ein Büchersammler und hervorragender Kenner der hannoverschen Landesgeschichte, mietet sich im niedersächsischen Ahlden bei Familie Thumann ein.

 

In ihrem Haus vermutet er rare statistische Handbücher.

 

 

 

Eggers hat Erfolg: Er fängt ein Verhältnis mit Frieda Thumann an, und er findet die gesuchten Bücher.

 

 

 

Mit Karl Thumann fährt er, weiterhin auf Büchersuche nach Berlin.

 

Er wohnt bei dessen Freundin Line Hübner im Ostteil der Stadt, was ihn veranlasst, die Folgen der Spaltung Deutschlands zu beobachten und zu bedenken.

 

 

 

Nach der Rückkehr bereitet er seinen Abgang vor, aber der Fund eines Goldmünzenschatzes in dem ergiebigen Haus eröffnet ihm Aussichten auf eine Zeit gelehrten Müßiggangs, und er beschließt, einstweilen zu bleiben.

 

 

 

Die erste Auflage wurde an politisch, religiös und sexuell „anstößigen“ Stellen entschärft. Erst 30 Jahre später erschien eine unzensierte Urfassung.

 

 

 

Sein erster Band mit Erzählungen, der Leviathan, erschien 1949. Dieser und seine Werke der 1950er Jahre sind sprachlich von einer ungewöhnlichen, sich oft am Expressionismus orientierenden Wortwahl geprägt.

 

Neben vielen Anderen sollte das 1970 erschienene monumentale Hauptwerk Zettel’s Traum nicht unerwähnt bleiben.

 

 

 

P.O.E. Song: Moon River

 

 

6.  Eilte bis Rethem  (Die letzte Etappe führt von Eilte bis Rethem)

 

 

 

Kommen wir nach Eilte

 

Drei Aller-Fährübergänge gab es zwischen Schwarmstedt und Rethem

 

einen davon in Eilte.

 

Der Fährübergang in Eilte wurde durch eine Brücke ersetzt.

 

Immer ein Stück Romantik weniger.

 

Wenn man heute über Eilte spricht, dann von Eilter Käse, Biohof, Wasserbüffeln und manchmal auch von Kuhkunst.

 

Oder auch über Musiker, Texter und Liedermacher?

 

Ich denke da an Jürgen Slopianka und Lydie Auvray, die wahrscheinlich einige musikalisch inspirierende Jahre in Eilte verbracht haben.

 

Das Paar hatte in den 70er und 80er Jahren überregionalen Erfolg in Funk und Fernsehen.

 

 

 

Wir nähern uns Rethem über Frankenfeld

 

Die Gemeinde Frankenfeld liegt in einem Allerbogen zwischen Ahlden und Rethem.

 

Geschichtlich ist die Siedlung mit dem Gut Frankenfeld vermutlich eines der ältesten Dörfer der Gegend.

 

Die hier ansässige Familie von Honstedt wird bereits 1360 genannt.

 

Frankenfeld wurde als Frankenvelde das erste Mal 1261 erwähnt.

 

Es gibt Vermutungen, dass der Ort von Karl dem Großen zur Zeit der Sachsenkriege (772-804) gegründet worden ist.

 

 

 

Wir ereichen Rethem, die älteste Stadt im Gebiet Heidekreis

 

1239 wurde Rethem das erste Mal erwähnt, 1353 verliehen die Lüneburger Fürsten Rethem die Stadtrechte.

 

Rethem kann auf jeden Fall stolz sein, auf den Mut zur Kunst und Kultur.

 

Es hat seine Burgreste nicht platt gemacht, wie zum Beispiel seinerzeit Hodenhagen.

 

Der Burghof Rethem präsentiert sich heute als kulturelles Veranstaltungszentrum mit historischer Bausubstanz.

 

Dazu der Skulpturenpark am Allerufer und die Bockwindmühle im Londy-Park, das kann sich sehen lassen.

 

Die Frankenfelder Bockwindmühle im Londy-Park stand ursprünglich zwischen Dorf Frankenfeld und Bosse und wurde im Spätsommer 1955 umgezogen.

 

Bauherr der Windmühle war 1594 Arndt von Honstedt, dem das Gut Frankenfeld gehörte.

 

Vielleicht stammt aus dieser Zeit auch das Frankenfelder Mühlenlied.

 

Das Kulturforum leistet ein tolle Arbeit und bringt den Ort so positiv ins Gespräch.

 

 

 

Die St.-Marien-Kirche, wurde 1837–1844 nach Plänen von Konsistorialbaumeister Friedrich-August-Ludwig Hellner errichtet.

 

So erklärt sich dann auch das Bild zum Ort von Peter Pöllmann.

 

Ja, letztlich mussten wir uns dann doch etwas einschränken.

 

Schaut man genau hin, gibt es noch viel mehr über das Aller Leine Tal zu erzählen. Aber das hätte dann den zeitlichen Rahmen sicherlich gesprengt.

 

 

 

 

 

Wir bedanken uns bei Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und hoffen es hat Spaß gemacht.

 

 

 

P.O.E. spielen für uns zum Schluss den Song: RIVERMAN